Vor einiger Zeit haben wir auf dieser Seite das Hirschbildnis im Tennisheim vorgestellt und ein Interview mit dem Künstler des Werkes versprochen. Dieses Versprechen möchten wir hiermit einlösen. Und das, obwohl es für die Redaktion wirklich nicht einfach war, den Künstler Schlathias Mey (der richtige Name ist der Redaktion bekannt) zu diesem Interview zu bewegen. Er hat auch explizit darauf bestanden anonym zu bleiben.
Redaktion: Herr Mey, Sie haben dieses großartige Werk für unser Clubhaus geschaffen. Was war Ihre Intention dabei?
Mey: Was ist das denn für eine unsinnige Frage? Die bewegt sich ja schon auf dem Niveau von Fußballreportern nach Champions League Endspielen.
Redaktion: Es interessiert unsere Leser aber schon, was Sie mit dem Kunstwerk aussagen wollen.
Mey: Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Künstler mit ihren Werken etwas aussagen wollen. Ich hatte etwas Langeweile und ein paar Bier zu mir genommen. Außerdem musste der ganze Plunder eh mal aus meiner Garage raus. Also habe ich den Krams zusammengezimmert und ins Clubhaus gehängt. Besser als extra Sperrmüll zu bestellen.
Redaktion: Also eher ein spontanes, anarchisches Kunstwerk.
Mey: Hören Sie eigentlich gar nicht zu? Was schicken die einem heute nur für Reporter auf den Leib? Aber nun gut. Die wahre Intention von meinem Kunstwerk – und von vielen anderen auch – ist es, danach mit Kunstkritikern und Reportern lange Gespräche zu führen, bei denen der Künstler zu Champagner und Kaviar eingeladen wird. Und jetzt lassen Sie uns Schluss machen. Ich habe Hunger und Durst.
Redaktion: Herr Mey, vielen Dank für das Gespräch.
Anmerkung der Redaktion. Es steht zu erwarten, dass für das nächste Jahr eine deutliche Beitragserhöhung ansteht, da sonst die Bewirtungskosten solcher Interviews nicht länger zu decken sind.
Zweite Anmerkung der Redaktion. Aus offensichtlichen Gründen möchte der Autor dieses Artikels und Interviews lieber anonym bleiben.
Volker Biewendt